KONZERTE
ADVENTSKONZERT 2011
 



Informationen zu den Werken stehen in der Ankündigung auf der Homepage der

Chorgemeinschaft Altenerding


Regina Doll-Veihelmann und Johanna Doll am Cembalo
Sonntag, 11. Dezember 2011, 18 Uhr

Kirche Mariä Verkündigung Altenerding

Adventskonzert



Programm:

Johann Sebastian Bach:
Konzert in C-Dur BWV 1061
für 2 Cembali, Streicher und Basso continuo
Solistinnen:
Regina Doll-Veihelmann und Johanna Doll, Cembalo

Georg F. Händel:
Aus dem Messias:
Hoch tut euch auf und öffnet euch weit, ihr Tore der Welt

Wilhelm Friedrich Ernst Bach:
Vater unser

Felix Mendelssohn-Bartholdy:
Hymne: Hör mein Bitten

Leo Grüner:
Dialog 1, 2, und 3 für Oboe und Streicher
Solistin: Maria Barnas, Oboe

Leitung: Helmut Veihelmann, Franz Maier


Eindrücke vom Konzert:

Bericht im Erdinger Anzeiger


 
HERBSTKONZERT 2011
 



Randnotizen zu den Komponisten:


Leonard Bernstein (1918 - 1990)
war die Verkörperung eines Musikertraumes: mit einem genialischen Talent ausgestattet, überwältigte er seine Zuhörer durch eine leidenschaftliche Hingabe an die Musik, durch Vielseitigkeit als Pianist, Dirigent und Komponist und als pädagogischer Kommunikator in Vorlesungen und Gesprächs- konzerten. Sein populärstes Werk ist das Musical „West Side Story” aus dem Jahr 1957.

Samuel Barber (1910 - 1981)
träumte noch von der Romantik des späten 19. Jahrhunderts und bemühte sich gleichzeitig um eine individuelle Tonsprache, die sich von allzu modernistischen Strömungen seiner Kollegen abheben sollte. In seiner dicht gearbeiteten Serenade fallen die polyphone Schreibweise, Überlagerungen von Dreier- und Vierermetrum und überraschende Dur-Moll-Wechsel auf. Barbers bekanntestes Stück, das „Adagio”, stammt aus seinem Streichquartett op. 11.

Victor Herbert (1859 - 1924)
konnte seinen Traum von einer Karriere in Amerika verwirklichen: Der gebürtige Ire studierte zunächst in Deutschland Violoncello; frisch vermählt mit einer Sängerin übersiedelte er dann nach New York. Seine Frau sang an der MET, er versuchte sein Glück als Orchestergründer und Komponist - mit großem Erfolg. Vor allem als Musical- und Songkomponist wurde er schnell bekannt. Aber auch sein anspruchsvolles Cellokonzert fand Anerkennung - bei keinem Geringeren als Antonín Dvořák.

Antonín Dvořák (1841 - 1904)
träumte wohl nicht von Amerika, folgte aber dennoch 1892 einem Ruf als Direktor des National Conservatory of Music in New York. In den folgenden drei Jahren entstanden dort drei seiner bedeutendsten Werke:
die 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt”, das Cellokonzert und das „Amerikanische Streichquartett”.
Samstag, 12. November 2011, 19 Uhr
St. Vinzenz, Klettham

"american dreams"

Programm:

Leonard Bernstein:
„West Side Story”, Medley für Streicher und Klavier
Klavier: Irmgard Bauer

Samuel Barber:
Serenade für Streicher op. 1 (1918)

Antonín Dvořák:
Rondo g-moll op. 94 und
„Waldesruhe” für Violoncello und Orchester
Solist: Maximilian Hornung, Violoncello

Samuel Barber:
Adagio für Streichorchester op. 11

Victor Herbert:
Serenade für Streichorchester op. 12

Leitung: Helmut Veihelmann


Solist: Maximilian Hornung, Violoncello

M. Hornung













Foto ©:
Felix Broede




Maximilian Hornung wurde 1986 in Augsburg geboren. Im Alter von acht Jahren begann er mit dem Cellounterricht. Seine enorme Begabung wurde früh erkannt und führte ihn zu renommierten Celloprofessoren wie Thomas Grossenbacher in Zürich und David Geringas in Berlin.
Mit dem Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs 2005 begann seine solistische Karriere. Als Stipendiat der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung wird er von der legendären Geigerin durch gemeinsame Konzertauftritte und CD-Produktionen gefördert. Unter seinen Partnern finden sich außer Anne-Sophie Mutter so illustre Namen wie Lisa Batiashvili, Mischa Maisky, Lynn Harrell und Yo-Yo Ma.
Mit dem Tecchler-Trio (Klavier, Violine, Violoncello) errang er 2007 den 1. Preis beim ARD-Wettbewerb in München. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurde dadurch auf ihn aufmerksam und engagierte ihn 2009 als 1. Solocellisten. Maximilian Hornung nimmt seit 2011 exklusiv für Sony Classical auf. Bereits für seine erste CD jump! erhielt er vor kurzem den ECHO Klassik-Preis als Nachwuchskünstler des Jahres.

Zur Homepage von M. Hornung

Eindrücke vom Konzert:
Auch wenn dieses Konzert einen Tag nach dem 11.11.2011 stattfand, es war trotzdem ein Ereignis, das man unter gänzlich anderem Aspekt in Erinnerung behalten wird. Denn das Erdinger Kammerorchester unter der Leitung von Helmut Veihelmann trat natürlich nicht faschingsgerecht ausstaffiert zu seinem Herbstkonzert im Pfarrsaal von St. Vinzenz an, sondern im gewohnten kleinen Schwarzen, wusste aber trotzdem zu überraschen, nämlich mit seinem Programm.
Denn nicht Barock, Wiener Klassik oder Romantik standen auf selbigem, sondern der „amerikanische Traum”. Und repräsentiert wurde dieser „american dream” - so war der Abend explizit überschrieben - durch die Komponisten Leonard Bernstein, Samuel Barber, Victor Herbert und Antonin Dvořák. Weshalb der eine oder andere an dieser Stelle vielleicht erstaunt aufblicken mag, zur Sicherheit zum Lexikon greifen möchte. Muss man aber nicht, denn natürlich sollte hier nicht die Behauptung aufgestellt werden, Dvořák hätte vielleicht US-amerikanische Wurzeln gehabt oder wäre im Alter von 51 Jahren in die Vereinigten Staaten ausgewandert.
Er ist selbstverständlich und nach wie vor Tscheche, in Prag geboren und dort auch gestorben. Aber immerhin hat er im Jahr 1892 so eine Art „Greencard” bekommen und war für drei Jahre Leiter des National Conservatory in New York. Und er hat dort seine viel gelobte 9. Sinfonie, die drei amerikanischen Streichquartette und das Opus No. 94 komponiert, von dem noch zu reden sein wird. Doch um es gleich vorweg zu nehmen und selbst auf die Gefahr hin, dass dadurch die deutsch-amerikanische Freundschaft vielleicht etwas leidet, es waren dann auch bei diesem amerikanischen Traum vor allem die Komposition des Tschechen und deren Interpretation, die traumhaft schön waren. Was vielleicht einfach an diesen eingefahrenen Denkmustern liegen mag und keinesfalls an der Spielfreude des Kammerorchesters. Aber Bernsteins „West Side Story” ist nun einmal ein Musical, und bei ihren Melodien verfängt man sich halt einfach in Gedanken an die New Yorker Straßenbanden, an „Sharks” und „Jets”, Maria und Tony. Doch während im Musical das Ende versöhnlich stimmen soll, forderte hier im wieder einmal annähernd restlos ausverkauften Konzertsaal von St. Vinzenz Samuel Barbers „Serenade für Streicher” eher dazu auf sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass die USA ein relativ junges Land sind und deshalb seine Komponisten nicht unbedingt ihre Wurzeln im Barock sehen noch auf viele Jahrhunderte Musikgeschichte zurückgreifen können. Faszinierend war auf jeden Fall, dass das Kammerorchester weder durch diese Tatsache noch durch polyphone Anklänge oder Wechsel von Dur nach Moll aus dem Gleichgewicht zu bringen war. Und dann war ja auch eh schon Zeit zum Träumen. Und das nicht nur für junge oder jung gebliebene Damen.
Maximilian Hornung, blendend aussehender und gefeierter Cellist von gerade mal 25 Jahren, zelebrierte nämlich geradezu den Dvořák und dessen „Rondo g-moll”, ließ dank großer Intensität zu keiner Sekunde „Waldesruhe” aufkommen, auch wenn das Stück so heißt. Er stammt aus Augsburg, kennt mittlerweile aber die großen Konzertsäle von Amsterdam bis London und Berlin oder Leipzig. Und wer ihn an diesem Abend gehört hat, weiß auch warum. Traumhaft sicher, aber nie routiniert. Wenn gefühlvoll, dann aber nie gefühlsselig. Sicher mehr als nur ein amerikanischer Traum sondern gar nicht überraschend 1. Cellist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Was den Auftritt natürlich auch erklärt und zu Stoßgebeten führt, dass Helmut Veihelmann noch lange seine Kollegen überreden kann nach Erding zu kommen.
Der nächtliche Traum für Samuel Barber war hingegen vielleicht etwas düster ausgefallen, bevor er das „Adagio für Streichorchester” schrieb. Es ist wohl trotzdem sein bekanntestes Stück und hätte vielleicht auch das Potential für einen Hitchcock-Film. Womit der Schreiber dieser Zeilen nicht mehr umhin kommt sich zu outen: Er hat ein Vorurteil entwickelt bei diesem Konzert. Denn auch Victor Herberts „Serenade für Streichorchester” verband sich für ihn über weite Strecken mit Bildern aus Hollywood, und das, obwohl Herbert aus Irland stammt und eigentlich nur dank seiner Frau, Sopranistin an der Stuttgarter Oper, in die USA kam. Sie nahm ein Engagement an der New Yorker Met nur unter der Bedingung an, dass der Gatte und Cellist ebenfalls ein Engagement bekommt. Dass Herbert da auch schon in Wien für die Strauß-Familie als Musiker tätig gewesen war, ließ sich zumindest in dem einen oder anderen Satz dann durchaus nachvollziehen. So lautet das Fazit für diesen Abend, dass neben dem Solisten Maximilian Hornung und Dvořák das Kammerorchester und seine Musikerinnen und Musiker eindeutig am meisten beeindruckten, so unbeeindruckt von irgendwelchen Vorurteilen wie es sich mit Verve den Kompositionen widmete, mittlerweile ein wahrer Meister des Brückenschlags, nämlich von den „alten Hasen” zum „Nachwuchs”. Und wie anläßlich dieses Konzerts zu hören war, auch von der „klassischen” Kammermusik zu einem Traum der amerikanischer Art, in dem auch ein Dvořák Platz hat. Schließlich spricht man ja nicht nur für New York vom „melting pot”, vom Schmelztiegel der Nationen. (pet)
 
 
 
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1. Satz aus der Streicherserenade op. 48
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