KONZERTE
SOMMERKONZERT 2010
 


Freitag, 16. Juli 2010, ca. ab 20:30 Uhr

Konzert im Rahmen der
Klingenden Nacht in St. Vinzenz

Programm:
Henry Purcell:
„The Fairy Queen” (gekürzte Fassung)
zusammen mit dem Chor St. Vinzenz

Anton Dvorak:
Walzer aus der Serenade für Streichorchester

Max Bruch: Marsch

Luigi Boccherini:
3. Satz aus dem Cello-Konzert in G-Dur
Solist: Konstantin Riedl

Johann Strauß:
Walzer-Collage
Walzer-Potpourri aus der Fledermaus


Leitung: Helmut Veihelmann, Robert Grüner (Purcell)

Eintritt frei, Spenden erbeten

 
FRÜJAHRSKONZERT 2010
 


Randnotizen zu den Werken


Hamburger Ebbe und Fluth:
In dieser auch als „Wassermusik” bezeichneten Suite beschreiben Oboen, Blockflöten und Streicher allerlei Wasserspiele und Götter aus der griechischen Mythologie, zum Beispiel die schlafende Thetis, den verliebten Neptunus oder den scherzenden Tritonus.

Valse triste:
Dieses Stück aus der Theatermusik „Kuolema” ist ein schwerblütiger, melancholischer Walzer, der lediglich eine sehnsüchtig-heitere Passage enthält, dann aber bedrohlich und wirklich trist endet.

Simple Simphony:
Dies ist ein Paradestück für jedes Streichorchester, geschaffen im Jahre 1934. Benjamin Britten hat darin Melodien verarbeitet, die er im Alter von neun und elf Jahren erfunden hatte. Das schwungvolle und zugleich absichtlich sentimale Stück glänzt durch Witz und Kontrapunkt.
Sonntag, 25. April 2010, 18 Uhr
Pfarrsaal St. Vinzenz

Programm:

G. Ph. Telemann:
Suite C-Dur für Oboen, Flöten und Streicher
„Hamburger Ebbe und Fluth”

Solisten:
Susanne Schlusnus, Joachim Willberg, Oboen
Bärbel Mayrhofer, Elisabeth Ringler, Blockflöten


Leopold Mozart:
Concerto in D für Posaune und Streicher
Solist: Hansjörg Profanter, Posaune

Franz Schubert:
Rondo A-Dur für Violine und Orchester D 438
Solistin: Marije Grevink, Violine

Jean Sibelius:
Valse triste

Benjamin Britten:
Simple Symphony


Leitung: Helmut Veihelmann

Eintritt: 14 €, ermäßigt 10 €, Kinder bis 14 Jahre frei







Zu den Solisten:


 
 

Marije Grevink, Violine
Die Niederländerin Marije Grevink fing ihr Violinstudium bei Piet 't Hart an der Musikschule Veldhoven (NL) an und setzte dieses fort am Königlichen Konservatorium Den Haag (NL) bei Jaring Walta. Zugleich besuchte sie Meisterkurse von u. a. Herman Krebbers, Mauricio Fuks und Alexander Kerr und studierte an der „Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks” bei den Konzertmeistern dieses Orchesters.
Marije war Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe in den Niederlanden und spielt als Solistin mit Orchester und in verschiedenen Kammermusikensembles Konzerte im In- und Ausland.
Als Konzertmeisterin des „Schleswig Holstein Musik Festival Orchesters” und des „Gustav Mahler Jugend Orchesters” machte sie Konzerttourneen durch ganz Europa. Auch spielte sie gelegentlich im „Mahler Chamber Orchestra”.
Marije ist Mitglied des „Orange String Quartet” und künstlerische Leiterin des „Kammerensembles Gauting”. Seit Februar 2003 ist sie erste Geigerin im „Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks”.


 

Hansjörg Profanter, Posaune
H. Profanter wurde in Südtirol geboren und absolvierte seine Ausbildung an den Konservatorien von Bozen/Trient und Innsbruck bei Ennio Guidetti und Michael Stern. Sein erstes Orchesterengagement führte ihn mit 21 Jahren als Solo-Posaunist ans Teatro Regio in Turin. Dieselbe Position übernahm er ein Jahr später beim Bayerischen Staatsorchester unter dem damaligen Generalmusikdirektor Wolfgang Sawallisch und nach einem weiteren Jahr im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Rafael Kubelík.
Neben seiner Orchestertätigkeit widmet sich Hansjörg Profanter intensiv der Kammermusik. Seit 1980 spielt er regelmäßig mit den Bavaria Blechbläsersolisten, seit 1984 ist er festes Mitglied im Münchner Gabrieli-Ensemble, mit dem er eine CD mit Barockmusik vorgelegt hat. Für dieses und andere Ensembles schreibt er regelmäßig Arrangements. Er ist auch Mitglied des „X-embles” für zeitgenössische Musik und gründete 2002 das Brass Ensemble München, bestehend aus den Blechbläsern des Symphonieorchesters des BR. Neben seiner Tätigkeit als Solist mit Orchester-, Klavier- oder Orgelbegleitung wird Hansjörg Profanter bei verschiedenen Kammermusikkursen als Dozent eingeladen und lehrte von 1985 bis 1991 am Leopold-Mozart-Konservatorium der Stadt Augsburg.

 
 
Eindrücke vom Konzert
Mit „Simple Symphony” war das sonntägliche Konzert des Erdinger Kammerorchesters überschrieben, und das gleichnamige Werk Benjamin Brittens stand natürlich auch auf dem Programm. Aber ”schlicht„, wie die Übersetzung des englischen Wortes auch lautet, war dieses Konzert im Pfarrsaal St. Vinzenz unter Leitung von Helmut Veihelmann ebenso wenig wie es Brittens Symphonie ist. Denn auch wenn die zum Auftakt gespielte Ouvertüre in C-Dur von Georg Philipp Telemann, auch ”Hamburger Ebb' und Fluth„ oder ”Wasser-Ouvertüre„ genannt, in einschlägiger Literatur gerne als ”Programm-Musik„ bezeichnet wird, der Zeitgenosse Bachs hat hier gedanklich wie musikalisch einen ungewöhnlichen und gleichzeitig klanglich höchst interessanten Bogen von den Göttern Griechenlands zur rauen Nordsee geschlagen. Da fallen vor allem die zwei Blockflöten auf, gespielt von Bärbel Mayrhofer und Elisabeth Ringler, die nach der in sich ruhenden und leicht melancholischen See, die man vor Augen zu haben glaubt, noch mehr zum prägenden Element werden. Es sind ungewohnte Töne und Symbiosen mit den von Susanne Schlusnus und Joachim Willberg und ihren Oboen verstärkten Streichern, die da eingegangen werden. Aber sie nehmen gefangen, nisten sich im Ohr ein und überraschen immer wieder. Mit dem verliebten Neptunus zum Beispiel oder wenn Zephir scherzt.
Vielleicht nicht ganz so spektakulär dann Leopold Mozarts "Concerto D-Dur" für Posaune und Orchester. Es bot dem Solisten Hansjörg Profanter, unter anderem Gründer des Brass Ensembles München und Mitglied des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, nicht unbedingt Gelegenheit, sein ganzes Können zu zeigen. Was aber insbesondere beim Adagio den gebürtigen Südtiroler nicht hinderte, sein Können aufscheinen zu lassen, das auch in fast idyllisch anmutenden Momenten nichts an Konzentration und Präzision vermissen ließ.
Eigenschaften, die natürlich auch Marije Grevink besitzt und mit ihrer Violine umsetzt. Bei ihr aber mit einem Temperament vereinbart werden, das schon einmal an diesem Ort hellauf begeistert hat. Der ersten Geigerin im Symphonieorchester des BR gelang dies auf Anhieb auch bei diesem Konzert und mit Franz Schuberts "Rondo A-Dur". Und zwar auf eine so mitreißende Weise, dass man sich zu der Aussage berechtigt sieht, bei ihr würde wohl auch die Interpretation eines Schlafliedes beim Zuhörer zu einem erhöhten Adrenalin-Ausstoß führen. Was nicht bedeutet und sich dann auch im Adagio zeigte, dass sie nicht auch ruhende Pole schaffen könnte, Momente von filigraner Zartheit und Zärtlichkeit. Aber sie spielt nun einmal jeden Ton mit solcher Intensität, dass er einfach vom Ohr direkt an die Abteilung für Gefühle weitergeleitet wird. Da kann sich der Kopf in seiner Eigenschaft als Archiv für Erfahrungen mit Musik und pragmatischem Wissen darüber eine wohl verdiente Ruhepause gönnen. Und wenn auch das Programmheft dem Stück eine "heiter-graziöse Grundhaltung" attestierte, und die Niederländerin mit dem südlichen Temperament diese auch durchaus einnahm, sie fordert zu einem Resümee heraus, wie es im Zusammenhang mit klassischer Musik vielleicht nicht so ganz korrekt und gebräuchlich ist. Man möge es also dem Rezensenten verzeihen, wenn er sagt, dass diese Dame einfach "rockt"! Wohingegen es wohl ausgesprochen korrekt und vor allem richtig ist zu behaupten, dass das Erdinger Kammerorchester keinerlei Mühe hatte ihr in allen Belangen zu folgen.
Auch mit der kleinen, zu Herzen gehend düsteren "Valse triste" von Jean Sibelius zeigte es sich nämlich einmal mehr, dass dieses Ensemble mittlerweile eine Niveau erreicht hat, das weder Solisten noch Stücke scheuen muss. Was Orchesterleiter Helmut Veihelmann und Kammerorchester zu Gehör bringen, vermittelt stets das Gefühl von einer Leichtigkeit, die auf Verständnis und Können basiert. Die sich dann und nicht zuletzt in einer Einfühlsamkeit niederschlägt, die bei diesem traurigen Walzer den Konzertsaal zu einem von Nebelschwaden durchzogenen tristen Ort machten, kaum erhellt von einem Lichtstrahl. Ein wirkliches Kleinod, das Helmut Veihelmann da ins Programm genommen hat.
Wohingegen Benjamin Britten auch bei der ”Simple Symphony„ nicht so ganz ohne ein bisschen Pomp auskommt. Aber hier unter etwas anderen ”circumstances„. Besonderes und so garnicht ”british„ klingendes Highlight ist da das Fingerkuppen mordende ”Playful Pizzicato„, das eher an die Piazza di Verona denken ließ als an einen verregneten Nachmittag im Hyde Park. Das Fazit: Ein wunderbar wohliges Wechselbad der Gefühle, dieses so gar nicht ”schlichte„ Konzert.
(Peter B. Heim)

 
RÜCKSCHAU
 

Berichte über das Jubiläumsjahr 2009


Weihnachtskonzert
Herbstkonzert
Sommerkonzert
Jubiläumskonzert in der Stadthalle

Weihnachtskonzert 2008
Herbstkonzert 2008
Gastspiel in Neustift

Konzertberichte vor August 2008
nach oben